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Daten – Treibstoff für (Münchener) Journalisten

Gründungsveranstaltung von Code for Munich

Private Daten schützen, öffentliche Daten nützen. In München kann man das in zwei spannenden Bewegungen ausprobieren: dem Datenjournalismus-Stammtisch ddjmonaco und dem Münchener Ableger der Open-Data-NGO Open Knowledge Foundation – Synergien nicht ausgeschlossen.

Man kann sich darüber streiten, ob Datenjournalismus ein Buzzword ist oder nicht, wo er anfängt und wo er aufhört. Fakt ist: Immer mehr Journalisten arbeiten mit Daten, visualisieren sie und erzählen damit Geschichten. Ich halte ein gewisse „Data Literacy“ für Journalisten für absolut geboten. Natürlich ist nicht jeder Journalist von Haus aus bewandert mit der Beschaffung, Analyse, Auswertung und Aufbereitung von Daten, das Thema findet erst langsam Eingang in die Lehrpläne journalistischer Ausbildungsinstitutionen. Einer der besten Möglichkeiten dafür sind so genannte MOOCs, offene Online-Kurse. Kommende Woche startet der MOOC „Doing Journalism with Data“ des European Journalism Center, den ich dringend empfehlen kann: Hier geben Datenjournalismus-Größen wie Paul Bradshaw, Nicolas Kayser-Bril oder Alberto Cairo ihr Wissen weiter.  Hier das Promo-Video:

Eine Einschreibung ist noch immer möglich.

Wer es lieber live und in Farbe mag, kann sich bei Datenjournalismus-Stammtischen sehen lassen. Es gibt inzwischen welche in Nordrhein-Westfalen, Hamburg und neuerdings auch in München. Ich war am 12.5. bei der zweiten Ausgabe des ddjmonaco: Eine sehr inspirierende Veranstaltung, bei der vor allem junge Journalisten ihre Projekte vorstellen, mal mehr, mal weniger mit Datenschwerpunkt, aber immer innovatives digitales Storytelling. Sie erzählen auch genau, wie und mit welchen Tools sie ihre Geschichten umgesetzt haben – und am Ende gibt es immer eine Dokumentation auf der ddjmonaco-Website.

Gründungsveranstaltung von Code for Munich

Gründungsveranstaltung von Code for Munich

Damit wir mit Daten arbeiten können, brauchen wir möglichst ungehinderten Zugang zu, zumindest dann, wenn es um öffentliche Daten geht. Diesem Ziel hat sich die Open Knowledge Foundation verschrieben, die in verschiedenen deutschen Städten „Code for“-Communities aus der Taufe gehoben hat. Am 13.5. hat sich „Code for München“ erstmals getroffen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich hier in Kooperation mit dem ddjmonaco sehr gute Synergien zwischen Codern und Journalisten ergeben können. Bei #codeformunich kamen auf Anhieb 23 Projektideen zusammen, von Verkehrsplanung, über behindertengerechte Mobilität, Reparaturservices bis hin zu einer Art Fix my street für München. Am 12. Juni geht es weiter, dann werden die Ideen gebündelt und geklärt, welche Projekte zuerst in Angriff genommen werden.

Im Schnelldurchlauf kann man Datenanalyse, -programmierung und -visualisierung bei Hackathons ausprobieren, bei denen sich in der Regel Journalisten, Coder und Designer zusammentun. Zum Beispiel beim von Burda angebotenen Opendata-Hackday am 15. Juni in Offenburg. Die Angebote sind also reichlich da, man muss sie nur nutzen.