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SZ Magazin goes iPad: Mehrwert mit Stil

Sagen Sie jetzt nichts - SZ Magazin iPad-App

Vor einigen Monaten probierte das SZ-Magazin Augmented Reality aus. Eine schöne Spielerei, aber ein bisschen fummelig und so einen rechten Mehrwert hatte das alles nicht. Ganz anders jetzt bei der iPad-App des SZ Magazins, die es seit der aktuellen Ausgabe zum Preis von 0,79 Cent pro Ausgabe gibt (der ist nicht weiter tragisch, findet aber auf sz-magazin.de/ipad nirgendwo Erwähnung…) .

Die beste Rubrik des SZ Magazins hat auch in der iPad-App die beste Verlängerung erfahren: Es gibt ein zusätzliches Bild, aber ohne die Frage dazu. Die sollen sich die Leser ausdenken, wer die kreativste Frage hat, darf bei einem der kommenden „Sagen Sie jetzt nichts“-Interviews selbst eine Frage beisteuern (ob man dann auch beim Shooting dabei sein darf?)

Sagen Sie jetzt nichts - SZ Magazin iPad-App

Lesereinbindung à la SZ-Magazin: Wer will, darf eine Frage zu diesem Bild einschicken und nimmt so an einem Gewinnspiel teil

Was man Sonja Fuß wohl hier gefragt hat? Meine Version: „Wie knapp war Ihre Nominierung für den WM-Kader?“ (Update 15.50 Uhr: Ups, Sonja Fuß wurde gar nicht nominiert, wie ich gerade der Fachpresse entnehme…)

Eine multimediale Verlängerung erfährt auch das vielleicht größte Markenzeichen des SZ Magazins: Axel Hacke liest seine Kolumne „Das Beste aus aller Welt“ selbst, das Audio gibt es nur auf dem iPad. In der ersten Version, die im Italien-Urlaub entstanden ist, entschuldigt er sich für die nicht perfekte Tonqualität, es ist trotzdem gelungen. Das funktioniert nicht bei jedem Journalisten, aber Hacke ist ja ein alter Hase im Lesungs-Geschäft, er hat die Stimme dazu (Herr Hacke, hatten Sie eigentlich jenseits der DJS Sprecherziehung?).

Bild und Ton kombiniert die Redaktion bei der Audioslideshow des Fotografen Julian Baumann, der die Titelgeschichte über die letzten Wehrpflichtigen der Bundeswehr fotografiert hat. Auf dem iPad erzählt er, wie er die Recherche erlebt hat und wie welches Bild entstand. Seine Schilderungen sind gelegentlich mit O-Tönen von den Übungen der Rekruten unterlegt. Das Making-Of ist ein besonders authentischer und atmosphärischer Ansatz in der Audioslideshow, die von Matthias Eberl, einem der Pioniere auf diesem Gebiet produziert wurde.

Das „gemischte Doppel“ gibt es als Memory-Spiel, ein netter Zeitvertreib, der allerdings meist in wenigen Sekunden erledigt ist, die Redaktion rühmt sich ihres 18-Sekunden-Rekordes.

Auch das „Kreuz mit den Worten“ kann man auf dem iPad lösen und sich dabei anzeigen lassen, ob die Antworten richtig sind. Schade, dass man das nicht speichern kann, wer auf eine andere Seite navigiert, verliert seine Eingaben.

Hier eine Bildergalerie der SZ Magazin-iPad-Rubriken:

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Bei der „Kleinen Kochschule“ gibt es die wichtigsten Schritte des Rezepts im Überblick, in fünf so genannten „Foodfotos“. Nett, das überzeugt aber am wenigsten unter den Gimmicks.

Unter dem Strich ist die SZ Magazin iPad-App sehr gut gelungen. Sie verbindet spielerische Elemente mit vertiefender und weiterführender Information, die Lektüre, besser das Erleben der App macht Spaß und passt gut zur stilbewussten Zielgruppe.

 

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3 Gedanken zu „SZ Magazin goes iPad: Mehrwert mit Stil“

  1. Seit dem Start der Ipad-App wird das „SZ Magazin“ auf der Seite 1 der Print-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ stets in Ipad-Optik beworben – gibt es denn da einen Vertrag mit Apple? Dann müsste fairerweise auch Anzeige dazugeschrieben werden. Da mag ich jetzt mal wieder päpstlicher als der Papst sein, aber koscher ist das einfach nicht.

    Dass der Preis für die Einzelausgabe (79 Cent) in der Print-Ausgabe weiterhin nicht erwähnt wird, ist nicht gerade leserfreundlich. Klar wirkt es auf einen Leser befremdlich, wenn er in der gekauften Print-Ausgabe liest, dass er für die Ipad-Ausgabe noch mal Geld bezahlen muss, aber dann muss halt der Mehrwert – etwa mit den Extra-Videos – im Heft deutlicher vermittelt werden.

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